Zwei Welten trafen aufeinander. Der eine Verein wirbt mit “Tennis in Hamburgs Premium-Club“, bei dem Anderen ist auf den ersten Blick das Einzige „Premium“ das Pils aus dem Zapfhahn. Doch schaut man etwas genauer hin, so ist “Premium“ auf der Tennisanlage in Neuenfelde ziemlich oft zu finden. Denn, ein Verein ist lediglich so viel Premium, wie es auch entsprechende Mitglieder für sich gewinnen kann. Und da ist die kleine Anlage am Arp-Schnitter-Stieg eine der besten Adressen in Hamburg und Umgebung. Sportlich, menschlich und altersübergreifend! Bei den einen bedeutet “Wellness“ ein Spa, eine Sauna sowie eine olympische Poollandschaft. Bei den anderen ein saftiges Nacken vom Grill, ein Platz unter der Sonne an frischer Landluft und einem kühlen Drink aus dem Clubhaus. Eines hatten beide Mannschaften aus den doch unterschiedlichen Sportschmieden jedoch gemeinsam, den Willen als Sieger vom Platz zu gehen. Fangen wir wie gehabt mit den Höhepunkten der Einzelpartien an:

Der an 1 gesetzte Björn Ahlfeld, Fast-Learning-Tennis-Trainer und intern als „Ali Ballermann Ahlfeld bekannt, hatte es mit Dr. Sebastian Götze (LK11) zu tun. Mehr als 3 Spiele gab es trotz mehrerer Spiele über Einstand und vielen guten Spielmomenten leider nicht zu holen, war der Doktor doch ein sehr aggressiver, kompletter und sicherer Gegner.

Ole Christiansen konnte sich mit einem klaren 6:2 6:2 gegen seinen LK15 Gegner Rene Hagemaier souverän behaupten und ließ sich zu keiner Zeit sein Spiel aus der Hand nehmen. Somit holte er an Position 2 den ersten Punkt gegen den zu diesem Zeitpunkt Tabellenführer der Staffel 021 in der Klasse III.

Dann gab es da jedoch ein Match, welches man gesehen haben muss, um zu verstehen wie so etwas zu Stande kommen kann. Trainingssituation…spielt den Ball so oft übers Netz ohne einen Fehler zu machen. Variiert dabei eure Schläge und bleibt immer ein wenig in Bewegung. Achtet auf Eure Beinarbeit, steht richtig zum Ball und schwingt sauber und kontrolliert durch. Alles klar, machen wir, sagten sich Jean-Pierre Richter und Frank Gallus (LK19) von Aspira. Nach etwa 3 Stunden war die kraftzehrende Trainingseinheit abgeschlossen und JPR siegte in 2 Sätzen.

Der an Position 6 gelistete Frederik Heinrich gewann ebenfalls in 2 Sätzen, spielte im ersten Satz sein bislang bestes Tennis seit Wiederaufnahme des Tennisschlägers im Jahr 2012/13 und erzielte erstmals mehr Winner mit der Rück- als mit der Vorhand. Egal ob Cross- oder Longline, mit Spin hoch und lang an die Ecken, heute schien sich das jahrelange Training endlich vollends ausgezahlt zu haben. Ob dies anhält wird sich noch zeigen.

Die Herren 30 Spieler Sascha Makoschey und Marcus Senf hatten leider beide das Nachsehen gegen Ihre Gegner, wobei der Kampfeswille mehr als ausgeprägt war und beide alles gaben.

Wer mitgerechnet hat kommt auf das korrekte Ergebnis nach den Einzeln von 3:3! Man hält gegen das Prädikat „Premium“ also dagegen und wie so oft in dieser Saison, sind Erfolge in den Doppeln also wieder einmal unumgänglich. Drei noch mit vollem Akku und „Bock auf Tennis“ wartende Spieler hatten die H30-2 noch in der Hinterhand und setzten diese auch, teilweise erfolgreich, ein.

Im 3. Doppel liefen Ulf Poerschke und Arne Rossmann zusammen auf. Man spielte schon als Nachbarn Ende der 80er zusammen auf der Tennisanlage in Finkenwerder, trennte nur ein kleiner Rasenabschnitt und ein Zaun das Elternhaus von den Tennisplätzen. Nicht ganz 30 Jahre später sollte diese Zusammenkunft fortgesetzt werden und man vereinte seine Kräfte zu einem Doppel. Nach vielen Stuntman-reifen Einlagen beider Spieler, diversen krimiartigen Ballwechseln, Serve-and-Volleys von Arne Rossmann, und, und, und, wurden ihnen leider die zahlreichen individuellen Fehler zum Verhängnis. Alleine die Anzahl der Doppelfehler machten in Summe fast 4 Aufschlagspiele aus. Blieben also noch zwei weitere Chancen für die Jungs der H30-2 des SV Este 06/70.

Im 2. Doppel waren es Sascha Makoschey und Gunnar Peters die für eine Überraschung sorgten. Mit 2 klaren Sätzen mit 6:4 und 6:3 spielten sich die zwei in die Herzen der Zuschauer. Gerade Gunnar Peters überzeugte mit einem Einsatz par excellence, erlief zahlreiche Bälle und machte wichtige Punkte vorne am Netz. Sascha Makoschey ergänzte das Doppel durch seine guten Aufschläge und sicheren Schlägen von der Grundlinie. Ein guter Mix der Lust auf mehr macht!

Und wer noch immer mitgerechnet hat, der kommt auch jetzt auf das korrekte Zwischenergebnis von 4:4! Es hing nun alles am 1. Doppel besetzt mit Björn Ahlfeld und Ole Chrisitansen. Den ersten Satz verlor man knapp mit 5:7. Beide spielten einen exzellenten Ball und ließen Ihre Gegner (LK11 und LK15) arg ins Schwitzen kommen! Wenn auf einmal einer der Gegner anfängt sich für circa 10 Sekunden lauthals zu entladen, dann weiß man, Alter, jetzt haben wir den Fisch an der Angel, jetzt nur nicht zu schnell an der Spule drehen, sonst reißt die Sehne noch am Ende und der Fisch springt einem vom Haken. Man machte den Fisch jedoch weiter müde und ersticke seine Bemühungen sich vom Haken zu befreien mit kleinen gezielten wiederholten Punkten auf dem Court und konnte ihn zum Entnehmen auf den Tisch legen. Mit 6:3 ging es in den Champions-Tiebreak und der Fisch sollte filetiert werden. Das schärfere Messer sollte nunmehr darüber entscheiden, wer frisst und wer gefressen wird. Leider vergriff man sich seitens des SV Este 06/70 und man griff zum Plastikbesteck. Mit einem 4:10 verlor man mehr als knapp mit 4:5 gegen das Prädikat „Premium“.

Und wieder einmal wurden die Doppel der H30-2 zum Verhängnis…man ärgerte sich, man ließ Revue passieren und man kam zu dem Ergebnis, man hätte wieder so aufgestellt und die Einzelleistungen der Doppel waren allesamt angemessen und teilweise überdurchschnittlich in der eigens gesetzten Benchmark.

Schaut man sich die um diesen Spieltag erweiterten Tabelle einmal genau an, so wird man feststellen, dass die H30-2 eine der besten Mannschaften innerhalb Ihrer Staffel ist und man sogar hätte an der Tabellenspitze stehen können. Es waren Nuancen die den Unterschied gemacht haben, keine Welten oder klare Niederlagen.